Wenn Ihr einen unvergesslichen Urlaub im Wohnmobil oder im Camper verbringen möchtet, seid Ihr in einem der 13 Nationalparks von Neuseeland genau richtig. Mit über mehr als 30.000 qm² erstrecken sie sich über die Nord- und Südinsel und sind gespickt mit Orten, für die Neuseeland berühmt sind.
Im Folgenden stelle ich euch alle 13 Nationalparks kurz vor, von denen nur 3 auf der Nordinsel und 10 auf der Südinsel liegen. Los geht´s
1. Tongariro National Park:
Der ca. 80.000 Hektar große Park ist eine spektakuläre Bühne für die vulkanische Wunderwelt: Smaragdgrüne Seen, erstarrte Lavaströme, dampfende Krater, farbenfrohe Silikat-Terrassen und bizarre Alpengärten. Es ist eine
Landschaft von atemberaubender Schönheit und Vielfalt.
Tongariro ist der älteste Nationalpark Neuseelands und ein doppeltes Weltnaturerbe-Gebiet. Mit diesem Status werden die bedeutenden kulturellen und spirituellen Assoziationen der Māori sowie die herausragenden vulkanischen Eigenschaften des Parks anerkannt.
Drei Vulkane im Herzen des Parks, die Berge Tongariro, Ngauruhoe und Ruapehu, bilden die südliche Grenze der Taupō-Vulkanzone, die Teil des pazifischen Feuerrings ist.
Im Zentrum der Nordinsel gelegen beträgt die Entfernung nach Auckland im Norden ca. 330 km und nach Wellington im Süden etwa 320 km.
Das Wetter wird durch die Vulkane des Tongariro-Nationalparks, die Kaimanawa Ranges im Osten und das Hochland im Süden beeinflusst. Es gibt weder Jahreszeiten noch eine Regen- oder Trockenzeit. Das Wetter ist höchst unberechenbar, und Regen und Schnee können zu jeder Jahreszeit fallen.
2. Egmont Nationalpark
Der Nationalpark liegt rund um den riesigen Vulkan Taranaki (auch bekannt als Mount Egmont) und bietet beeindruckende Wasserfälle, Regenwälder und moosige Sümpfe. Mit seinen ca. 120.000 Jahren ist der Mount Taranaki ist der am perfektesten geformte Vulkankegel Neuseelands. Der letzte Ausbruch erfolgte im Jahr 1775 und Vulkanologen sind sich darin einig, dass der Vulkan nur „schläft“ und nicht etwa erloschen ist.
Mit über 300 km an Wanderwegen im Nationalpark ist es abwechslungsreich und bietet für jeden etwas, vom 15-minütigen Spaziergang auf dem Kamahi Track bis zur dreitägigen Pouakai-Rundwanderung. Ein wahres Labyrinth an Wanderwegen führt rund um die Wasserfälle Dawson Falls, darunter die Route zu den Wilkies Pools, natürliche Becken im erodierten Gestein, die durch sanfte Wasserfälle miteinander verbunden sind. Es gibt drei Zugangswege zum Park – Manaia Road, Egmont Road und Pembroke Road.
3. Whanganui Nationalpark
Der Park liegt inmitten der Nordinsel, nördlich von Whanganui City. Er wurde angelegt, um den Oberlauf des Flusses Whanganui zu schützen. Der Fluss entspringt an den Hängen des Tongariro tief im gleichnamigen Nationalpark und mündet in die Tasmanische See; früher war er eine wichtige Transportroute für Maori und die frühen europäischen Siedler.
Der 290 Kilometer lange Fluss Whanganui eignet sich hervorragend für aufregende Paddeltouren. Taumarunui ist der Ausgangspunkt für die meisten Kanu- oder Kajak-Safaris. Entlang des Ufers findet man viele leicht zugängliche Hütten und Campingplätze. Ein besonderes Highlight ist eine Übernachtung in Tieke Marae. Ein Marae ist ein abgegrenztes Areal der Maori. Der Aufenthalt an einem solchen Ort bietet Besuchern die Chance, die Bräuche der Maori aus nächster Nähe zu erleben.
Der Whanganui National Park bietet Flusslandschaften mit steilen Hängen, rasiermesserscharfen Gebirgskämmen und einem fast vollständigen Spektrum an heimischen Tieflandwäldern. Der Park liegt im Zentrum eines riesigen Sediment-Beckens, die Felsen bestehen also zumeist aus Schlammstein, der vom Fluss zu faszinierenden Gebilden geformt wurde. Die Bridge to Nowhere ist eine Betonbrücke, die den Mangapurua Stream überspannt, einen Seitenarm des Whanganui River. Einst als Straßenbrücke angelegt, weist sie eine Betonfahrbahnbreite von etwa 3 Metern auf.
4. Abel Tasman Nationalpark
Mit dem Boot geht es an den hübschen Medlands Beach, im Herzen des Abel Tasman Nationalparks. Von hier führt der Coastal Track durch sonnenverwöhnte Manuka-Haine, immergrünen Farnwald und uralten Busch zu fantastischen Aussichtspunkten, stillen Waldtümpeln und traumhaften goldenen Sandstränden. Eines der Highlights ist die Hängebrücke über den schnellfließenden Falls River.
Ein etwa 500 Meter langer, optionaler Abstecher führt an einem Waldbach entlang zu Cleopatra's Pool. Wer viel Energie mitbringt, kann weitere 1,5 Stunden von Anchorage nach Te Pukatea Bay und Retour wandern.
Von einem Strand zum nächsten könnt ihr auf dem ca. 50 km langen Abel Tasman Coast Track wandern. Dieser wunderschöne Wanderweg verbindet unzählige, sichelförmige Buchten mit goldenen Sandstränden und dem kristallklaren Wasser der Tasman Bay.
5. Kahurangi Nationalpark
In der Sprache der Maori bedeutet Kahurangi „liebevoll gehüteter Besitz“ – ein Hinweis auf die Attraktionen des zweitgrößten Nationalparks Neuseelands. Hier findet man einige der ältesten Felsformationen, die sonderbarsten Pflanzen und die seltensten Vögel des Landes.
Ein großer Teil des Parks besteht aus unberührter Wildnis, andere Bereiche sind mit einem Wanderwegenetz durchzogen, auf dem man das Hochplateau und den Palmenwald entlang der Küste erkunden kann.
Der 78 km lange
Heaphy Track ist der beliebteste und am leichtesten zugängliche Wanderweg, ein echtes Kleinod mit über 4.000 Wanderern pro Jahr. Dieser Wanderweg ist wahrlich ein „Great Walk“: Er führt durch subtropischen Regenwald, grasbewachsenes Hochland, wilde Flusstäler und Küstenstreifen. Diese Route wurde vor hunderten von Jahren von den hiesigen Maoristämmen auf ihrem Weg zu den Pounamu (Grünstein)-Vorkommen an der Westküste genutzt.
6. Nelson Lakes Nationalpark
Der Nelson Lakes National Park ist eine malerische Berglandschaft mit schroffen Gipfeln, grünen Wäldern und glitzernden Gletscherseen. Die Landschaft des Nationalparks bietet für jeden etwas: von gemütlichen Spaziergängen am See bis zu alpinen Klettertouren für anspruchsvolle Bergsteiger.
Das Herzstück des Nationalparks bilden Bergseen Rotoroa und Rotoiti. Beide sind von steilen Bergen umgeben und werden von heimischen Scheinbuchenwäldern gesäumt.
Nach der Mythologie der Maoris wurden die Seen vom großen Häuptling Rakaihaitu geschaffen, als dieser mit seinem Ko (Grabstock) Löcher in den Boden grub. Ein Loch wurde zum Lake Rotoroa (großes Gewässer), das andere zum Lake Rotoiti (kleines Gewässer).
7. Paparoa Nationalpark
Die fantastischen Pancake Rocks, spannende Höhlen und Kalksteinschluchten – Paparoa vereint all das in einem einzigen wunderschönen Nationalpark. Der faszinierende Park im nördlichen Teil der Westküste der Südinsel erstreckt sich vom Ozean bis zum schroffen Gebirgszug des Paparoa. Im Interesse der Wissenschaft wurden die Grenzen des Parks sorgfältig festgelegt, um ein komplettes Landschafts- und Ökosystem zu erfassen – von den Granit- und Gneisgipfeln des Paparoa-Gebirgszugs bis zu den geschichteten Felsformationen von Punakaiki.
Wer dem historischen Inland Pack Track folgt, der ursprünglich von Goldgräbern angelegt wurde, entdeckt einige der einzigartigen Stellen des Parks. Zelten unter einem natürlichen Felsenschutz "Ballroom Overhang" ist ein Erlebnis, dass man so schnell nicht vergisst.
8. Arthur´s Pass Nationalpark
Der Arthur’s Pass geht bis auf 900 Höhenmeter hinauf und ist der höchste und spektakulärste Pass über die Südlichen Alpen. Lange vor westlichen Entdeckern nutzten Māorigruppen den Pass bereits als Ost-West-Verbindung. Der Park bietet viele über 2.000 Meter hohe Berge – der höchste ist der Mount Murchison mit 2.400 Metern. Die größten Täler des Parks sind tief und steil und weisen das u-förmige Profil auf, das typisch für Gletscherschliff ist. Oberhalb des subalpinen Buschlandes gibt es fantastische Berglandschaften mit bunten Wildblumen.
Die meisten Besucher erreichen den Arthur's Pass-Nationalpark über die Straße – ein spektakuläres Stück Ingenieurskunst mit Viadukten, Brücken, Felsüberhängen und Wasserfällen, die in Ablaufrinnen umgeleitet wurden. Als Arthur Dobson 1864 das erste Mal auf die schroffe Otira-Schlucht traf, war der Pass fast unpassierbar – er musste sein Pferd zurücklassen und seinen Hund an einem Seil hinunterlassen.
9. Westland Nationalpark Tai Poutini
An nur wenigen Orten der Welt sind Gletscher so leicht zugänglich wie an Neuseelands West Coast. An einigen Stellen strecken sich gewaltige Eiszungen bis zum Meer hinunter. 3000 m hohe Berge erheben sich über tief liegende Regenwälder, die bis an die Tasmanische See heranreichen. Die abwechslungsreiche Landschaft ist außerdem mit grünen Grasebenen, Küsten, Seen, Flüssen und Auen gesegnet.
Die Berge der Neuseeländischen Alpen werden von den Maori der Gegend (dem Stamm der Ngai Tahutribe) als Vorfahren verehrt. Auch der Küstenstreifen hat für sie aus spirituellen Gründen und als Nahrungsressource große Bedeutung.
Das absolute Highlight sind die Fox und Franz Josef Gletscher: Beide Gletscher bewegen sich täglich bis zu vier Meter vorwärts; das ist für einen Gletscher wirklich ungewöhnlich schnell. Zum Vergleich: der Tasman-Gletscher auf der östlichen Seite der Wasserscheide bewegt sich nur 650 Millimeter pro Tag. Lauscht dem knirschenden Geräusch von uraltem Eis, das sich seinen Weg ins Tal bahnt.
10. Aoraki/Mount Cook Nationalpark
Heimat der höchsten Berge und der größten Gletscher. Hier trainierte Sir Edmund Hillary für seine Besteigung des Mt. Everest. Der Aoraki/Mount Cook National Park ist mit atemberaubend hohen Berggipfeln, Gletschern und Dauerschneefeldern unter einem der beeindruckendsten Sternenhimmel der Welt wahrhaft alpin.
Eine Ngai-Tahu-Legende erzählt von Aoraki und seinen drei Brüdern, den Söhnen des Himmelsvaters Rakinui. Auf einer Seereise kenterte ihr Kanu an einem Riff. Als sich die Brüder auf ihr Kanu retten wollten, wurden sie vom eisigen Südwind in Felsen verwandelt. Das Kanu wurde zur Südinsel (Te Waka o Aoraki), und Aoraki und seine Brüder wurden zu den Gipfeln der Neuseeländischen Alpen.
Obwohl der Nationalpark insgesamt 23 über 3.000 Meter hohe Berggipfel umfasst, ist er gut angebunden. Der State Highway 80 führt nach Aoraki/Mount Cook Village am malerischen Lake Pukaki, das ein bequemer Ausgangspunkt für Fans alpiner Sportarten ist. Weit entfernt von den Lichtern der Stadt bietet die Region fantastische Möglichkeiten zum Beobachten der Sterne.
11. Mount Aspiring Nationalpark
Dieser Nationalpark wurde nach dem Mount Aspiring, einem der höchsten Berge Neuseelands, benannt und ist ein landschaftliches Paradies voller Berge, Gletscher, Flusstäler und Bergseen. Der Mount Aspiring Nationalpark rund um den Lake Wanaka ist ein Wanderparadies. Zahlreiche Kurzwanderungen beginnen meist direkt am Ende der Zufahrtstraßen zum Park. Er überspannt beide Seiten der Neuseeländischen Alpen und weist eine atemberaubende landschaftliche Vielfalt auf.
In seinem Herzen des Nationlparks befindet sich eine fantastische Wildnis: Gletscher, Schneefelder, Berge und Täler bieten Lebensraum für verschiedene Wildtiere und sind nur mit mehrtägigen Wanderungen zu erreichen. Ein toller Spaziergang, der hervorragend für Familien mit Kindern geeignet ist, führt zu den wunderschönen Blue Pools. Der Rundweg ist nur 1,5 Kilometer lang und führt durch wunderschönen Buchenwald bis an die eisigen, gletschergespeisten Seen.
12. Fjordland Nationalpark
Fiordland ist eine der spektakulärsten Regionen Neuseelands. Die atemberaubende Landschaft kann vom Wasser, an Land oder aus der Luft erkundet werden. Fiordland National Park gehört zum Weltkulturerbe und umfasst den Milford, Dusky und die Doubtful Sounds.
Der Dichter Rudyard Kipling beschreibt den Milford Sound sogar als achtes Weltwunder. Wer einen Rundflug unternimmt, weiß warum. Neuseeland aus der Luft gesehen ist sogar noch spektakulärer als vom Boden aus.
Vor über 100.000 Jahren von Gletschern geformt, rauschen heute tosende Wasserfälle über Klippen und Kaskaden in die tiefen Fjorde. Unberührter Regenwald überwuchert die steilen unbewohnten Hänge. Die schimmernden Seen und das Granitgestein der Bergspitzen sind seit tausenden von Jahren unverändert. Hier hat immer noch die Natur die Oberhand.
Der 53 km lange Milford Track ist der berühmteste von drei Wanderrouten und startet in Te Anau durch die atemberaubende Landschaft aus Bergen, Seen, gigantischen Tälern bis zu den Sutherland Falls, den größten Wasserfällen Neuseelands.
13. Stewart Island / Rakiura Nationalpark
Viele Menschen denken, Neuseeland bestünde aus zwei Inseln, dabei sind es eigentlich drei. Die drittgrößte Insel Stewart Island liegt 30 km südlich der Südinsel an der Foveaux Straight und ist die Heimat einer großen Tierwelt Neuseelands.
Rakiura bedeutet „Land der leuchtenden Himmel“, was sich sowohl auf die wunderschöne nächtliche Himmelserscheinung mit dem Namen Aurora Australis (Südlicht) als auch auf die atemberaubenden Sonnenuntergänge bezieht, die den westlichen Horizont entflammen. Der Rakiura-Nationalpark ist mit der Fähre von der Hafenstadt Bluff in einer Stunde zu erreichen. Die nächstgelegene Stadt ist Invercargill, rund 20 Minuten mit dem Auto von Bluff entfernt.